Schon 1924 hatte sich der Vorsitzende des Turnvereins Martin Müller, an den „wohllöblichen Gemeinderat“ gewandt und um die Anlegung einer „Bade- und Schwimmgelegenheit“ gebeten. Bürgermeister Zimmermann teilte mit, dass der Bauausschuss sich dafür ausgesprochen habe, einen „Badeteich“ an der vorgesehenen Stelle am Pumpenhaus zu errichten.
Im Mai 1925 werden die Arbeiten zur „Errichtung einer Badeanstalt am Walmer Wege“ ausgeschrieben. Es soll ein 25 mal 16 Meter großes Schwimmerbecken von 2,10 Meter Tiefe entstehen, damit auch Wettschwimmen veranstaltet werden können. Das Nichtschwimmerbecken wird eine Größe von11 mal 17 Meter haben. Das Wasser wird aus dem oberen Mühlenbach entnommen und durch einen Überlauf wieder zurückgeführt.Dadurch soll das Wasser immer frisch sein. Ein „An- und Auskleideraum“ soll aus Fachwerk mit Schalbrettern gebaut werden, als Sprungvorrichtung ein zwei Meter hoher Turm. „Da die Badezeiten für männliche und weibliche Personen getrennt gehalten werden, genügt ein Abortraum.“
Am 20. Juni waren die Arbeiten fast beendet. Die Baukosten betrugen 4241,74 Reichsmark.
Am Ende der ersten Saison 1925, Mitte September, wurde festgehalten, dass 21 Männer, 5 Schuljungen und 18 Frauen schwimmen gelernt haben.
Zur Eröffnung der Saison i schreibt die WLZ im Juni 1927: „ Luft-, Sonnenbäder, betoniertes Becken.“ Die Einfachausführung mit der Rasenabdeckung hatte sich nicht bewährt. Das Gras wurde faul und das Wasser schmutzig.
80 Jahre nach der Errichtung des Walmebades kämpften die Bürger von Mengeringhausen unermüdlich für den Weiterbetrieb des Walmebades. Zu hohe Energie- und Wasserkosten, marode Becken und der schlechte Allgemeinzustand forderten finanzielle Mittel, die der Bäderbetrieb der Stadt Bad Arolsen nicht aufbringen konnte. Eine Schließung wurde diskutiert.
Am 11. 12. 2004 wurde der Förderverein Walmebad Mengeringhausen gegründet. Ein Stück Lebensqualität, ein kostengünstiges Angebot zur Freizeitgestaltung, ein Beitrag zur Gesundheitsförderung und ein sozialer Treffpunkt hielten in Mengeringhausen stand.
Im September 2005 wurde der Vorstand des Fördervereins beauftragt, das Walmebad eigenverantwortlich und nach einem ausgearbeiteten Nutzungsüberlassungsvertrag von der Stadt Bad Arolsen zu übernehmen.
Nun war viel Eigeninitiative gefragt. Einen Bilderbuchstart legte der neu gegründete Förderverein im Jahr 2005 hin. Eine Zahl von 21000 Besuchern und 6500 Stunden Eigenleistung konnten gemeldet werden.
Aufgaben des Fördervereins:
Jährliche anfallende Wartungs-, Reinigungs- und Reparaturarbeiten, Herrichten der Grünanlagen,Fördermittel regenerieren, Absicherung des Badebetriebs durch Schwimmaufsichten, Kassendienste, Pächtersuche für Kioskbetrieber
Arbeiten, die der Förderverein bewältigt hat:
Bau einer Behindertendusche und Toilette, Solaranlage, Filteranlage, Abdeckung Nichtschwimmerbecken, Babyplantschbecken, Regenbogenrutsche, Doppelschaukel, Beachvolleyballplatz, Renovierung Kioskbereich, Herrichtung des Pumpenhauses, neue Technik, Umwälzpumpe, Brunnenpumpe und Bau für eine neue Filteranlage (2021 während der Corona- Pandemie)
Aktivitäten im Walmebad:
Ostereiersuche, Familientag, Abenteuernacht, Poolparty, Gottesdienst, Übung des Fanfarenzuges, Aufführung des Statt- Theaters, Beteiligung „Kids for nature“, Wasserkino, Aquafitness, Schwimmkurse
2015 Acht umliegende Freibadvereine gründen ein Netzwerk, um gegenüber der Politik mit einer Stimme zu sprechen und zu zeigen, wie dringend nötig die Förderung dieser Bäder durch die öffentliche Hand ist und weitere Synergieeffekte zu nutzen.
Monika Volkmann